"Familie" steht in der Zukunftsplanung von Kindern ganz oben
LBS-Kinderbarometer: 65 Prozent der Kinder wünschen sich selbst später eine eigene Familie mit Kindern
Berlin, 17. Dezember 2012 (LBS) – In den Zukunftsvorstellungen der Kinder spielt der Wunsch nach eigener Familiengründung eine große Rolle. Auch die faire Rollenverteilung – die geteilte Hausarbeit zwischen Mann und Frau – wird als Zukunftswunsch genannt. Natürlich haben Kinder auch Ängste, wenn sie in die Zukunft blicken: Die größte Furcht herrscht vor Armut, Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit. Doch auch die Angst vor Tod und Krieg beschäftigt die Kinder.
Ergebnisse der Studie
Auf die Frage, ob sie später selbst Kinder haben möchten, antworten 65 Prozent der 9- bis 14-jährigen Schüler mit "Ja", weitere 32 Prozent sind unentschlossen und lediglich drei Prozent verneinen diese Frage. Bei der Aufgabenverteilung im Haushalt sind die Aussagen noch deutlicher: 83 Prozent der Kinder geben an, dass sie sich mit ihrem späteren Partner die Hausarbeit teilen wollen. Die gemeinsame Zeit mit dem Kind sollte in der Vorstellung der heute 9- bis 14-Jährigen gleichmäßig auf beide Eltern verteilt sein – das geben über 90 Prozent bezogen auf die eigene spätere Familie an.
Dr. Christian Schröder, Sprecher des LBS-Kinderbarometers Deutschland: "Wenn die Kinder ihren Aussagen treu bleiben, wird sich die bereits heute selten gewordene Aufgabenteilung von Mutter und Vater anhand klasssicher Hausfrau- und Ernährer-Rollen vollends auflösen. Das wird auch die Arbeitswelt und die Politik verändern."
Das LBS-Kinderbarometer hat auch untersucht, wovor sich die 9- bis 14-jährigen Schüler fürchten, wenn sie an die Zukunft denken. Mehr als jedes dritte Kind gibt an, dass es sich vor späterer Arbeitslosigkeit, Armut oder Obdachlosigkeit ängstigt. Bezogen auf eine eigene Familiengründung haben 12 Prozent der Kinder Angst – zum Beispiel davor, sich nicht genug zu kümmern, betrogen zu werden oder die Familie wieder zu verlieren. Unter den Mädchen sind diese familienbezogenen Ängste stärker ausgeprägt als bei Jungs, diese haben wiederum mehr Angst vor einem Krieg oder einer Umweltkatastrophe. Grundsätzlich geben Jungs bei der Frage, vor was sie in der Zukunft Angst haben, häufiger "Nichts" an als Mädchen.
Über das LBS-Kinderbarometer
Gefördert von der LBS Initiative Junge Familie und durchgeführt vom PROKIDS Institut Herten liefert das LBS-Kinderbarometer seit 1997 Ergebnisse zum Wohlbefinden der Kinder in Nordrhein-Westfalen. 2007 wurde es erstmals auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet und liegt in dieser Form 2011 im dritten Durchgang vor. Schirmherrin dieses dritten Durchgangs ist die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. Das LBS-Kinderbarometer folgt Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention und berücksichtigt gezielt den Kinderwillen, um diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die an gewöhnlichen Partizipationsmöglichkeiten nicht teilnehmen können. Damit liegt der Fokus der Untersuchung auf dem aktuellen Wohlbefinden der Kinder und nicht auf dem zukünftigen Wohlbefinden als Erwachsene. Befragt werden rund 10.000 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Verteilung zwischen den Bundesländern sowie zwischen Jungen und Mädchen folgt den demografischen Statistiken des Bundes.
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Dr. Christian Schröder
Tel.: 0251 412-5125
E-Mail: christian.schroeder@lbswest.de