Junge Frau bewässert mit einem Gartenschlauch Pflanzen im Garten. Im Hintergrund steht ein Landhaus.

Nebenkosten beim Hauskauf: Überblick behalten und clever kalkulieren

Du hast eine spannende Entscheidung getroffen – oder zumindest erwägst du sie: den Kauf einer Immobilie. Das ist ein bedeutungsvoller Schritt, den die meisten von uns nur einmal im Leben machen. Und: Er will gründlich durchdacht und geplant sein. Denn jenseits des eigentlichen Kaufpreises gibt es zahlreiche Nebenkosten, die nicht selten übersehen werden. Dabei sind sie von zentraler Bedeutung für deine finanzielle Planung. Dieser Leitfaden hilft dir, den Überblick zu behalten und die relevanten Kosten zu kalkulieren.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Neben dem Preis für den Hauskauf spielen die Nebenkosten eine entscheidende Rolle, da sie eine zusätzliche finanzielle Herausforderung für die Käuferin oder den Käufer darstellen.

  • Dazu gehören vor allem die Grunderwerbsteuer, Maklerprovision, Notarkosten, Bank- und Finanzierungskosten sowie Versicherungen.

  • Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, hilft es, möglichst frühzeitig die relevanten Nebenkosten zu kalkulieren.


Nebenkosten beim Hauskauf: Das verbirgt sich dahinter

Die Kaufnebenkosten umfassen eine ganze Palette von Zusatzkosten, die du nicht unterschätzen solltest. Hier sind einige der wichtigsten Posten, die beim Kauf einer Immobilie anfallen:

  • Grunderwerbsteuer:

    Diese Steuer ist ein wesentlicher Kostenfaktor beim Immobilienkauf. Sie richtet sich nach dem Kaufpreis und ist nicht bundeseinheitlich, sondern variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Nordrhein-Westfalen verlangt wie Brandenburg, das Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen aktuell den Höchstsatz. Allerdings wird letzteres Bundesland die Steuer zum 1.1. 2024 auf 5 Prozent senken. In Bremen werden 5,0 Prozent fällig, in Bayern nur 3,5 Prozent.

  • Maklerprovision:

    Beauftragst du einen Immobilienmakler oder eine -maklerin, um dir bei Suche und Kauf der Immobilie zu helfen, wird eine Gebühr fällig. Sie orientiert sich meist am Kaufpreis der Immobilie und liegt zwischen 3,57 und 7,14 Prozent.

  • Notarkosten und Grundbuchgebühr:

    Die Kosten für die Notarin oder den Notar und die Eintragung ins Grundbuch sind obligatorische Nebenkosten, die du als Käuferin oder Käufer ebenfalls tragen musst. Sie betragen 1,5 bis 2 Prozent.

  • Finanzierungskosten:

    Bei der Baufinanzierung (auch Immobilienfinanzierung genannt) zahlst du einen bestimmten Zinssatz als Preis für den Kredit. Dieser variiert je nach Sparkasse oder Bank.

  • Versicherungen:

    Beim Kauf einer Immobilie solltest du direkt Versicherungen wie die Wohngebäudeversicherung abschließen, um die Immobilie und damit deine Investition zu schützen.

Checklist: 5 Schritte zum nötigen Überblick

Damit du nicht von unerwarteten Nebenkosten überrascht wirst, solltest du dich über alle anfallenden Nebenkosten gut informieren und sie sorgfältig kalkulieren. Diese Punkte helfen dir, einen guten Überblick zu bekommen und Fallstricke zu vermeiden:

  • Frühzeitig informieren:

    Sobald du eine Immobilie in Betracht ziehst, solltest du alle relevanten Nebenkosten in Erfahrung bringen.

  • Individuelle Nebenkosten:

    Jedes Haus ist anders. Vor allem alte Immobilien können zusätzliche und vor dem Kauf nicht absehbare Kosten für Renovierungen oder Modernisierungen mit sich bringen.

  • Maklerprovision verhandeln:

    Die Maklerprovision ist oft verhandelbar. Kläre im Vorfeld mit der Maklerin oder dem Makler, ob und wie eine Reduzierung möglich ist. Das neue Maklerprovision-Gesetz schreibt vor, dass der Verkäufer zunächst nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags seinen Anteil der Maklerprovision beim Hausverkauf oder Wohnungsverkauf zahlen muss. Der Käufer hat seine Zahlung erst nach dem Verkäufer zu leisten, d.h. in der Regel wird die Provision zwischen Käufer und Verkäufer geteilt.

  • Eigenkapital nutzen:

    Je höher deine Ersparnisse, desto besser kannst du die Nebenkosten stemmen, ohne die Finanzierung zu belasten.

  • Puffer einplanen:

    Kalkuliere lieber großzügig und plane unerwartete Kosten mit ein, um auf Nummer sicher zu gehen.

So hoch fallen die Nebenkosten bei dem Kauf einer Immobilie im Wert von 400.000 Euro aus:

  • Die Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland und beträgt in der Regel zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Angenommen sie beträgt 5 Prozent, wären das 20.000 Euro.
  • Die Notarkosten richten sich vor allem nach dem Kaufpreis. In der Regel betragen sie etwa 1 bis 1,5 Prozent – in diesem Fall also 4.000 bis 6.000 Euro.
  • Die Maklerprovision beträgt meist 3 Prozent plus Mehrwertsteuer (insgesamt 3,57 Prozent) des Kaufpreises – und damit 14.280 Euro.
  • Die Kosten für den Eintrag ins Grundbuch machen im Durchschnitt 0,5 bis 1 Prozent des Kaufpreises aus. Bei 0,8 Prozent sind das 3.200 Euro.
  • Die Finanzierungskosten variieren je nach Kreditinstitut und Finanzierungsart. Für diese Beispielrechnung nehmen wir an, dass sie 1 Prozent des Kaufpreises und damit 4.000 Euro betragen.

Zusammenfassend betragen die Nebenkosten insgesamt rund 46.000 Euro.

Übersicht der Kaufnebenkosten – aufgelistet nach Bundesland

Bundesland

Kaufnebenkosten gesamt*

Anteil Grunderwerbssteuer

Baden-Württemberg
10,57%
5,0%
Bayern
9,07%
3,5%
Berlin
11,57%
6,0%
Brandenburg
12,07%
6,5%
Bremen
10,57%
5,0%
Hamburg
10,07%
4,5%
Hessen
11,57%
6,0%
Mecklenburg-Vorpommern
11,57%
6,0%
Niedersachsen
10,57%
5,0%
Nordrhein-Westfalen
12,07%
6,5%
Rheinland-Pfalz
10,57%
5,0%
Saarland
12,07%
6,5%
Sachsen
9,07%
3,5%
Sachsen-Anhalt
10,57%
5,0%
Schleswig-Holstein
12,07%
6,5%

Nebenkosten sparen – so geht das

Natürlich kannst du einige Strategien nutzen, um die Nebenkosten zu reduzieren:

  • Angebote vergleichen:

    Bei Makler- und Finanzierungskosten lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen. So lässt sich häufig Geld sparen.

  • Grunderwerbsteuer optimieren:

    In manchen Bundesländern gibt es Möglichkeiten, die Grunderwerbsteuer zu reduzieren, etwa durch den Kauf von Anteilen an einer Gesellschaft.

  • KfW-Förderung:

    Nutze staatliche Angebote wie die der KfW-Förderbank, um zinsgünstige Darlehen (für bestimmte energetische Modernisierungen) zu erhalten.

Klug planen und sorgfältig kalkulieren

Sowohl der Hauskauf als auch die damit verbundenen Nebenkosten erfordern eine sorgfältige Planung und Kalkulation. So gerät der Traum vom Eigenheim nicht zum Albtraum. Daher ist es wichtig, dass du dich bestmöglich vorbereitest. Unser Baufinanzierungsrechner hilft dir dabei.

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Häufige Fragen zu Nebenkosten beim Hauskauf

Kaufnebenkosten sind die finanziellen Ausgaben, die zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis einer Immobilie anfallen. Sie sind ein wichtiger Faktor, den du bei der Planung deiner finanziellen Mittel berücksichtigen solltest. Diese Kosten umfassen typischerweise Ausgaben wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Maklerprovision, eventuelle Finanzierungskosten sowie Versicherungen.
Ihre Höhe kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel werden sie auf etwa 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises geschätzt. Dies ist aber nur eine Richtlinie, um dir als Käuferin oder Käufer einen groben Überblick zu geben.
Zu den Kaufnebenkosten gehören Grunderwerbsteuer, Notarkosten für die Beurkundung des Kaufvertrags, Gebühren, die bei Maklervermittlung anfallen, Kosten für den Grundbucheintrag, gegebenenfalls Finanzierungskosten, Kosten für die Bauüberwachung sowie Versicherungen.
Die Kaufnebenkosten werden in der Regel auf 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises geschätzt.
Die Fälligkeit hängt von der Art der Kosten ab: Die Grunderwerbsteuer ist normalerweise kurz nach dem Kaufvertrag zu bezahlen, die Notarkosten bei der Beurkundung des Kaufvertrags und die Provision für die Maklerin oder den Makler üblicherweise nach erfolgreichem Kaufabschluss.
Die Höhe der Nebenkosten beim Wohnungskauf ähnelt denen beim Hauskauf. Auch hier fallen unter anderem Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklerprovision an. Die genaue Summe hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Kaufpreis der Wohnung ab. Als Richtlinie gelten 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises.
Da die Kaufnebenkosten als extra Ausgaben neben dem eigentlichen Kaufpreis anfallen, ist es die Verantwortung der Käuferin oder des Käufers, diese Kosten zu begleichen. Die Maklergebühren werden häufig zwischen Käufer und Verkäufer geteilt.