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Hochrangiger Architekturpreis geht nach Lohmar: Archaisches Wohnhaus im Stil der belgischen Nachbarn

Sara und Benjamin Bell bauen preisgünstiges Haus im avantgardistischen Industrielook

Nein, die Wände blieben nicht unverputzt, weil den Bauherren das Geld ausgegangen wäre. Das Raue und Rohe der Betondecken, des Bodens und vor allem der sichtbar belassene oder geschlämmte Bimsstein ist genau so gewollt, sogar explizit gewünscht. Ein Architekturstil, konsequent und archaisch, etwas abseits der Norm – und überzeugend: Der Neubau von Sara und Benjamin Bell in Lohmar gewann beim diesjährigen Wettbewerb „Das Goldene Haus“ von Europas größter Bau- und Wohnzeitschrift Das Haus und LBS West einen Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro.

Von Lohmar ist es nicht weit nach Belgien. Die junge, avantgardistische Architekturszene dort gefiel den jungen Bauherren gut, und sie konnten sich vorstellen, so zu wohnen. In dem Kölner Architekten Wolfgang Zeh fanden sie einen Planer, der ähnlich denkt und entwirft wie seine belgischen Kollegen. Das Ungewöhnliche ist vor allem der raue, für manche kühle Industrielook im Inneren. Wahrscheinlich weniger der offene Grundriss. „Das muss nicht jedermanns Sache sein, aber ich wollte zeigen, dass Architektur etwas sehr Persönliches ist und dass es jenseits vom Mainstream auch andere Möglichkeiten gibt zu bauen und zu wohnen“, so Wolfgang Zeh.

Was ist normal? Und wer eigentlich bestimmt, was dieses „normal“ dann ist? Jeder Bauherr hat davon wohl seine ganz eigene Definition, wie man staunend bei einem Spaziergang durch jedes x-beliebige Neubaugebiet feststellen kann. Ein großer Wunsch von Sara und Benjamin Bell war es, nutzungsneutrale Räume zu haben, in denen sowohl die Kinder, Eltern, Gäste oder das Arbeitszimmer eine Heimat finden. „Wir entdecken immer wieder aufs Neue, dass sich die Räume ganz unterschiedlich bespielen lassen“, sagt Sara Bell. In Kombination mit den offenen und rauen Materialien ist das Haus für die Familie Bell „ganz normal“.

Der diesjährige Wettbewerbsgedanke „Preiswert bauen“ von Das Haus und LBS sollte zeigen, wie auch mit kleinem Budget, aber findiger Planung tolle Gebäude entstehen können. Durch die Konzentration auf das Wesentliche und den Verzicht auf Schichten wie Innen- und Deckenputz oder Bodenbeläge entwickelten Familie Bell und Architekt Zeh auf 125 Quadratmetern Wohnfläche ein mit Baukosten von 222.000 Euro kostengünstiges Haus. „Es zeigt, dass auch individuell gestaltete Architektur finanzierbar ist“, so LBS-Bezirksleiter Frank Rethwisch.