Englische Dorfstraße mit alten Häusern

Fassadensanierung: Checkliste, Kosten, Förderungen, Finanzierung und Tipps

Die Fassade spielt beim ersten Eindruck eines Hauses eine entscheidende Rolle. Sie soll nicht nur gut aussehen, sondern dein Zuhause vor Wind und Wetter schützen. Optimalerweise dämmt sie es vor Kälte, Hitze und Lärm. Doch manchmal musst auch du etwas für eine in die Jahre gekommene Fassade tun. Das solltest du über ihre Sanierung und Renovierung wissen.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Kleinere ästhetische Mängel an der Fassade lassen sich oft relativ günstig selbst ausbessern. Für eine energetische Sanierung musst du hingegen in der Regel einen Fachbetrieb beauftragen. Das Dämmen der Fassade kostet abhängig von den verwendeten Materialien circa 200 Euro pro Quadratmeter

  • Für die energetische Sanierung kannst du unter Umständen staatliche Förderungen nutzen, etwa die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

  • Für eine Finanzierung bei uns gibt es verschiedene Möglichkeiten: Neben einem zuteilungsreifen Bausparvertrag kommen beispielsweise ein LBS-Sofortkredit, ein LBS-Modernisierungskredit oder ein Bausparvertrag in Kombination mit einem KfW-Darlehen infrage


Checkliste: Ist eine Fassadenrenovierung oder -sanierung nötig?

Mit der folgenden Checkliste findest du einen ersten Anhaltspunkt dazu, ob eine Fassadenrenovierung oder gar eine Sanierung notwendig ist. Dazu haben wir dir mögliche Maßnahmen zur ersten Orientierung gelistet. Für eine genauere Einschätzung solltest du deine Fassade von einem Fachunternehmen überprüfen lassen.

  • Zieht sich ein schmaler Riss durch den Putz?

    Streiche den Untergrund mit faserverstärkter Farbe, sogenanntem Streichvlies. Lasse den Anstrich trocknen und trage eine Schicht Armierungsdeckfarbe auf.

  • Zeichnen sich breitere Risse ab?

    Profi fragen: Fassadenrisse entstehen, wenn sich das Fundament des Hauses senkt, dieses schlecht gegründet ist oder wenn verschiedene Bauteile unterschiedlich stark schwinden oder sich dehnen. An solche Probleme sollte ein Statiker oder eine Statikerin ran!

  • Sandet der Putz oder ist die Fläche porös?

    Alten Putz testen: Drücke einen Streifen Paketklebeband auf die Wand und ziehe ihn ruckartig ab. Bleiben auf der Klebefläche Putzkörnchen dicht an dicht haften, ist ein Neuanstrich ratsam.

  • Gibt es lose oder hohle Stellen im Putz?

    Putz abklopfen: Brich lose Putzstellen heraus, fahnde mit Augen und Gehör nach hohlen Stellen. Stemme dort den Putz ab, säubere die Fläche, an der der Schaden besteht, grundiere die Wand und fülle die Löcher im Putz mit Spachtelmasse. Achtung: Soll der komplette Putz erneuert werden? Dann beachte unbedingt den Tipp unter der Checkliste.

  • Wachsen auf der West- oder Nordseite Moose?

    Wasser abweisen: Säubere die Fassade gründlich und schütze sie mit einem wasserabweisenden Anstrich.

  • Verblasst die Fassadenfarbe?

    Wische mit der Handfläche über die Wand: Bleibt Farbe hängen, wasche die Wände vor einem Neuanstrich ab und grundiere sie. Drücke mit der Fingernagelspitze drei Sekunden in den Anstrich: In einer dauerelastischen Fassadenbeschichtung entsteht eine Druckstelle, die nach kurzer Zeit verschwindet – solche Beschichtungen brauchen eine Spezialbehandlung vom Malermeisterbetrieb.

  • Findest du rissige Fugen im Mauerwerk?

    Fugen auskratzen: Hole per Fugenfräse vom alten Mörtel 2–3 cm heraus und verfuge neu mit hochhydraulischem Trasskalkmörtel.

  • Verunzieren Graffitis den Ziegel oder Stein?

    Rücke Graffitis mit einen Sandstrahler zu Leibe, schütze die Fassade vor neuen Attacken mit einer speziellen Schutzschicht. Beim nächsten Mal lassen sich die Graffitis dann mit dem Hochdruckreiniger abdampfen.

  • Wird es im Haus schnell kalt und im Sommer sehr warm?

    Vermutlich ist das Gebäude nicht gut gedämmt. Hier muss sicher mehr gemacht werden als ein neuer Anstrich. Ein Energieeffizienz-Experte oder eine -Expertin kann dich zu verschiedenen Maßnahmen und Förderungen informieren. Beachte dazu auch unseren folgenden Tipp.

 

Unser Tipp

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt die gesetzlichen Mindestanforderungen zur Wärmedämmung von Gebäuden, die beheizt oder klimatisiert werden. Wenn du ein altes Haus kaufst und sanierst, kannst du unter Umständen verpflichtet sein, bestimmte Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchzuführen, etwa die Fassade zu dämmen. Das gilt, wenn du im Rahmen deiner Sanierungsmaßnahmen mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche veränderst. Kleinere Reparaturarbeiten am Putz der Fassade oder das neue Auftragen von Farbe auf dem vorhandenen Putz fallen daher nicht darunter. Wer hingegen komplett neuen Putz oder eine Verschalung an den Außenwänden seines Hauses anbringen möchte, muss die gesetzlichen Regelungen im GEG einhalten. Zu den Pflichten und der Art der Dämmung für das jeweilige Gebäude berät dich ein Energieeffizienz-Experte oder eine -Expertin. Diese Beratung ist in der Regel auch Voraussetzung, um staatliche Förderungen erhalten zu können. Achte darauf, dass der Profi für die Förderprogramme des Bundes zertifiziert ist. Hier  im bundesweiten Verzeichnis für Expertinnen und Experten für die Förderprogramme des Bundes wirst du fündig.

Ausnahmen:

Wenn du vor Februar 2002 in dein Ein- oder Zweifamilienhaus eingezogen bist, bist du von der Pflicht nachträglich zu dämmen, ausgenommen. Außerdem kann die Regelung in bestimmten Fällen nicht für dich gelten, wenn es sich um eine denkmalgeschützte Immobilie handelt.

Mit diesen Kosten musst du rechnen

Welche Kosten anfallen, ist von der Situation (unter anderem der Größe der Fassadenfläche), den notwendigen Maßnahmen und verwendeten Materialien abhängig. Kleinere Renovierungsmaßnahmen wie das Streichen der Außenwände lassen sich vom geübten Heimwerker oder der Heimwerkerin oft auch selbst erledigen. Dann kannst du mit Materialkosten von etwa 5 Euro pro Quadratmeter für die Grundierung plus ungefähr 15 Euro pro Quadratmeter für die Farben rechnen. Hinzu kommen Kosten fürs Abkleben, für Rollen sowie eventuell für ein Gerüst. Arbeitest du mit einem Malerbetrieb und lässt die Fassade streichen, kannst du als ungefährem Richtwert zusätzlich mit Arbeitskosten von etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die tatsächlichen Kosten können stark abweichen, wenn zum Beispiel die Fassade besonders schmutzig ist und eine aufwendigere Reinigung und zusätzliche Farbschichten nötig sind. Nicht zu vergessen sind die Kosten für ein Gerüst.

Wenn du deine Fassade dämmen lässt, musst du mit etwa 200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bitte beachte, dass es je nach Art der Dämmung und verwendeten Materialien zu großen Preisunterschieden kommen kann. Dein Energieeffizienz-Experte oder deine -Expertin berät dich, was für dein Gebäude sinnvoll ist, um Energiekosten zu sparen.

Diese staatlichen Förderungen kannst du unter Umständen nutzen

Mit einer Fassadensanierung inklusive Dämmung erhöht zum einen den Wohnkomfort und es lässt sich zum anderen langfristig viel Energie einsparen. Energetische Sanierungen fördert deshalb auch der Staat. Die Förderungen von Bestandsimmobilien sind dabei um ein Vielfaches höher als für neue effiziente Gebäude. Dein LBS-Berater oder deine -Beraterin unterstützt dich dabei, öffentliche Darlehen und Zuschüsse in deine finanziellen Planungen mit einzubeziehen. Dabei können etwa folgende Förderungen infrage kommen:

Tipp: Beantrage grundsätzlich immer zuerst die Förderung, bevor du mit deinem Vorhaben startest und Aufträge an Handwerksbetriebe vergibst. Angefangene Maßnahmen werden häufig nicht mehr gefördert.

So kannst du deine Fassadensanierung finanzieren

Wenn du einen Bausparvertrag hast, der zuteilungsreif ist, kannst du mit der Bausparsumme deine Fassadensanierung sicher finanzieren. Alternativ kannst du auch eine LBS-Sofortfinanzierung, also die Kombination aus Vorfinanzierung und Bausparvertrag abschließen. Nach Zuteilung löst der Bausparvertrag den Vorfinanzierungskredit ab und du tilgst anschließend nur noch das Bauspardarlehen. Das gibt dir Zinssicherheit bis zum Schluss. Summen bis 50.000 Euro für Renovierung und Sanierung finanzieren wir mit dem LBS-Modernisierungskredit auch ohne Absicherung im Grundbuch.

Wenn du ein staatlich gefördertes Darlehen der KfW bekommen kannst, ist auch damit eine Kombination mit LBS-Bausparvertrag möglich: Wenn die Zinsbindung deines KfW-Förderdarlehens ausläuft, benötigst du eine sichere Anschlussfinanzierung. Perfekt dafür geeignet ist ein Bausparvertrag in Höhe der Restschuld. Damit sicherst du dir günstige Zinsen von der ersten bis zur letzten Rate deiner Finanzierung.

Häufige Fragen zum Sanieren und Renovieren der Hausfassade

Muss neu grundiert und der Anstrich erneuert werden, kannst du bei 200 Quadratmetern Fassade mit etwa 4.000 Euro rechnen (ca. 20 Euro pro Quadratmeter). Hinzu kommen Kosten fürs Abkleben, für Rollen sowie eventuell für ein Gerüst. Erledigst du die Arbeiten nicht selbst, sondern beauftragst einen professionellen Malerbetrieb, kannst du als ungefährem Richtwert zusätzlich mit Arbeitskosten von etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter kalkulieren, bei 200 Quadratmetern also mit circa 3.000 bis 5.000 Euro zusätzlich. Dadurch kommst du dann auf Gesamtkosten von grob überschlagen 7.000 bis 9.000 Euro. Die tatsächlichen Kosten können allerdings auch deutlich abweichen, wenn zum Beispiel die Fassade besonders schmutzig ist und eine aufwendigere Reinigung und zusätzliche Farbschichten notwendig sind.
Abhängig von den Witterungsbedingungen und dem Zustand des Gebäudes solltest du die Erneuerung der Fassade in der Regel alle 15 bis 25 Jahre in Erwägung ziehen. Einige Anzeichen dafür, dass eine Erneuerung notwendig sein könnte, sind Risse, Abblättern von Farbe, Verfärbungen und strukturelle Probleme. Hohe Heizkosten können durch eine gute Fassadendämmung oft deutlich reduziert werden. Eine regelmäßige Inspektion alle paar Jahre kann dazu beitragen, den optimalen Zeitpunkt für die Fassadenerneuerung festzustellen. Eine moderne, gut gewartete Fassade kann sowohl die Energieeffizienz als auch den Gesamtwert des Gebäudes steigern.
Die Kosten sind vor allem abhängig vom Zustand des Hauses, den geplanten Maßnahmen, verwendeten Materialien und der Marktsituation vor Ort. Grob überschlagen kannst du bei einer Dämmung der Fassade jedoch von ungefähr 200 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Eine genauere Einschätzung für deinen konkreten Fall bekommst du, indem du Angebote von Fachbetrieben einholst. Wichtig: Durch staatliche Förderungen kannst du die Kosten für dich oft senken. Lass dich von einem für die Förderprogramme des Bundes zertifizierten Energieeffizienz-Experten oder einer -Expertin beraten.
Das hängt vor allem vom Zustand des Hauses, den jeweiligen Maßnahmen, verwendeten Materialien und der Marktsituation vor Ort ab. Für einen ersten Überblick kannst du bei einer Dämmung der Fassade von etwa 200 Euro pro Quadratmeter ausgehen.
Ja, in der Regel muss die Fassade eines Hauses beispielsweise regelmäßig gestrichen werden. Als Eigentümerin oder Eigentümer kannst du dann beispielsweise die Farbe ändern. Je nach Situation vor Ort und etwa auch bei denkmalgeschützten Immobilien können von der Gemeinde bestimmte Einschränkungen bei deiner freien Wahl der Farbe vorliegen. Erkundige dich am besten direkt bei dir vor Ort. Außerdem kannst du die Fassade sanieren lassen. Eine Dämmung erhöht den Wohnkomfort deutlich und kann sich beispielsweise in Bezug auf die Energiekosten lohnen. Beachte dabei die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).