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Architekturpreis geht nach Köln: Aus Alt mach‘ wow!

Verdoppelt, gute Architektur braucht nicht viel Platz: Geniales Anbaukonzept gewinnt 2.000 Euro

Köln. Neue Zeiten erfordern kreative Lösungen: Familie Hofmann brauchte mehr Platz in der alten Doppelhaushälfte in der Vogelsang-Siedlung in Köln. Zusammen mit Architekt Wolfgang Zeh verdoppelten sie ihr Zuhause in idealer Weise mit einem gespiegelten Anbau auf der anderen Seite des Gebäudes. Ein ausgezeichnetes Konzept: Das Anbauprojekt in Köln gewinnt beim diesjährigen Architekturwettbewerb „Das Goldene Haus“ der Bau- und Wohnzeitschrift Das Haus und LBS 2.000 Euro.

Die Siedlung Vogelsang in Köln wurde Anfang der 1930‘er Jahre als Stadtrand- und Erwerbslosensiedlung geplant. Die Grundstücke waren großzügig bemessen und wurden an Kinderreiche und arme Familien vergeben. Ziel war es einerseits, dass die Bewohner (damals Siedler genannt) dort ihren Lebensunterhalt durch Obst- und Gemüseanbau, sowie durch Kleinviehhaltung nahezu selbst bestreiten konnten und gleichzeitig Arbeitsplätze zu schaffen, um den sozialen Frieden zu sichern. Die giebelständigen Doppelhäuser hatten eine Nutzfläche von 80 Quadratmetern. Sie waren so konzipiert, dass sie in Eigenleistung errichtet werden konnten.

Im Wandel der Zeit

Schon in den 1970‘er Jahren hatte sich das Erscheinungsbild der Siedlung, durch individuelle Verschönerungen stark verändert und war kaum noch von anderen Siedlungen zu unterscheiden. Mittlerweile ist dieser Stadtteil sehr beliebt bei jungen Familien. In der Siedlung stehen viele Doppelhäuser. Makler beschreiben diese in ihren Verkaufstexten gerne als „einseitig angebautes Einfamilienhaus“. Der Architekt Johann Eckartz baute an ein solches Doppelhaus einfach noch eine Hälfte dran. „Das hat da schon etwas Ikonisches!“, sagt Architekt und Jurymitglied Gunnar Brand aus der DasHaus-Redaktion.

Cleverer Grundriss

Das bestehende Haus mit 80 Quadratmetern Wohnfläche reicht heute einer vierköpfigen Familie nicht mehr wirklich aus. Die Wünsche und Anforderungen an das Wohnen haben sich im Laufe der Jahre stark verändert. Die Wohnfläche wurde um 30 Quadratmeter auf 110 Quadratmeter vergrößert. Pro Kopf gerechnet, ist das immer noch viel weniger als der derzeitige Durchschnitt.

„Wohnen auf kleiner Fläche kann nur gelingen, wenn die Flächen sehr gut angeordnet und auch doppelt benutzt werden können“, sagt Architekt Johann Eckartz. Üppige Flure sucht man hier vergeblich. Die Küche dient als Verteiler zwischen den Zimmern im EG und von hier führt die Treppe in die obere Ebene. Im OG findet im Flur ein Homeoffice-Schreibtisch seinen Platz. Auch die Raumgrößen spielen eine Rolle, um Fläche einzusparen. Es müssen nicht die 18 Quadratmeter großen Kinderzimmer sein und das Elternzimmer braucht nicht zwangsläufig eine Ankleide plus ein en suite Bad. Zu dem offenen Ess-Wohnzimmer (im neuen Teil) gibt es noch ein Extra-Zimmer, in dem fern gesehen werden kann oder Gäste übernachten können. „So haben wir das Zusammenleben entzerrt und vereinfacht“, sagt Bauherr Jan Hofmann.

Von außen lässt sich die Erweiterung gut ablesen: Der neue Teil wurde mineralisch gedämmt und mit einem Edelkratzputz verputzt. Der alte Teil wurde in der gleichen Farbe geschlämmt. „Das ist gute Architektur: wenig Fläche und Bestand ideal genutzt“, so LBS-Gebietsleiter Varujan Catak.

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Architekt und Jurymitglied Gunnar Brand aus der DasHaus-Redaktion: „Wenn sich das Motto des Bauherrenwettbewerbs Das Goldene Haus mit dem Thema Altbau beschäftigt, werden in der Regel recht viele Projekte eingereicht. Mit circa 90 - 100 sanierten Altbauten hatte die Redaktion gerechnet. Es wurden mehr, viel mehr. 131 an-, aus- oder aufgebaute Häuser wurden zu dem diesjährigen Motto: Aus Alt mach‘ wow! eingereicht. Das hat die Erwartungen weit übertroffen. Es zeigt, einmal mehr, welch hohe Relevanz das Thema Altbau hat.“

Und so sieht's in Köln aus: Zum Video bitte hier klicken (MP4 42,864 MB)