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 Ein Hausmodell in einer Beratungssituation © venuestock/iStock via Getty Images
Was für ein Haus soll es werden? Zur Wahl stehen ein Fertighaus und ein Massivhaus © venuestock/iStock via Getty Images

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Massivhaus vs. Fertighaus: Die wahren Kosten beim Bauen

Wer sich vorab informiert, kann sicherer planen und kalkulieren

Welches Haus steht wirklich schneller? Und wo lauern versteckte Kosten? Ein Vergleich lohnt sich und schützt vor unangenehmen Überraschungen.

 Taschenrechner mit Münz- und Papiergeld © Andreas Steidlinger/iStock via Getty Images
Beim Hausbau entstehen viele verschiedene Kosten. Unter anderem bittet auch das Finanzamt zur Kasse © Andreas Steidlinger/iStock via Getty Images

Kosten für den Hausbau kalkulieren: Bau- und Nebenkosten im Überblick

Bei einem Hausbau fallen ganz unterschiedliche Kosten an. Zum einen ist der Preis für das Grundstück zu zahlen, zum anderen kommen die Kosten für das Haus an sich hinzu. Man unterscheidet zwischen Bau- und Nebenkosten.

Durchschnittlich werden in Deutschland pro Quadratmeter Grundstück 148,30 Euro verlangt (Stand 2017). Welcher Preis tatsächlich aufgerufen wird, hängt besonders von der Lage, der Region und dem Zustand der Fläche ab.

Wer ein Grundstück kauft, wird zusätzlich vom Finanzamt zur Kasse gebeten, das die Grunderwerbssteuer erhebt. Und nicht zuletzt fallen weitere Kosten für einen Notar sowie für einen gegebenenfalls beauftragten Makler an.

1. Welche Gebäudekosten sind zu erwarten?

Abhängig von der Bauweise fallen für das Bauen eines Einfamilienhauses mit durchschnittlicher Ausstattung pro Quadratmeter 1.500 Euro an. Will man ein 150 Quadratmeter großes Haus bauen, ist mit etwa 225.000 Euro zu rechnen.

Für die Elektroinstallation im und am Haus sollten etwa drei bis fünf Prozent der gesamten Baukosten einkalkuliert werden.

2. Welche weiteren Kosten fallen beim Hausbau an?

An Finanzierungskosten kommen beim Hausbau diese Posten auf die Bauherren zu:

  • Schätzkosten
  • Bereitstellungszinsen
  • Honorare für Architekt, Statiker, Gutachter
  • Baugenehmigung und Versicherung

Auch die Außenanlagen müssen bezahlt werden. Hier fallen für diese Dinge Kosten an:

  • Gartenanlage
  • Wege
  • Pool
  • Garage
  • Photovoltaikanlage

 Ein Fertighaus wird gebaut © brizmaker/iStock via Getty Images
Bei einem Fertighaus werden die einzelnen Bauteile vormontiert an die Baustelle geliefert © brizmaker/iStock via Getty Images

3. Welche Kosten entstehen auf der Baustelle?

Während der Bauphase müssen die Bauherren außerdem für die Heizkosten, den Baustrom und das Bauwasser aufkommen. Diese fallen unabhängig von der Bauweise an.

Bei einer Bauzeit von einem halben Jahr kann man für das Bauwasser im Durchschnitt eine Rechnung von 500 Euro erwarten. Baustrom schlägt ungefähr mit 600 Euro zu Buche. Für eine bautechnische Trocknung bei einem Hausbau im Winter können über 4.000 Euro fällig werden.

4. Was sind „Kosten im Bauwesen“?

Unter „Kosten im Bauwesen“ versteht man in Deutschland alle Kosten, die für Neubau, Umbau oder Modernisierung eines Gebäudes anfallen.

Für die einzelnen Regionen gibt es in der Regel durchschnittliche Baukosten pro Quadratmeter. Sie werden anhand der Baukosten einer Kostengruppe (zum Beispiel Einfamilienhaus) eines ganzen Jahres errechnet und durch die addierten Quadratmeterzahlen geteilt. Daraus ergibt sich eine wichtige Kennziffer für Bauherren, die ihnen hilft, vor dem Bauen faire von überzogenen Angeboten zu unterscheiden.

Als Baukosten werden bei dieser Berechnung die Kosten für diese Positionen addiert:

  • Grundstück
  • Herrichtung und Erschließung des Baugrundstücks
  • Baukonstruktionen
  • Technische Anlage
  • Bau des Gebäudes
  • Inneneinrichtung
  • Außenanlage

Hinzu kommen die Baunebenkosten. Sie sind sehr individuell und machen etwa 15 bis 25 Prozent der Gesamtkosten aus. Dazu zählen:

  • Grundschuld-Bestellungskosten (ca. 1.500 Euro für den Grundbucheintrag)
  • Erschließung von Wasser, Gas, Fernwärme, Telefon, Bürgersteig in Neubaugebieten (zwischen 5.000 und 7.000 Euro)
  • Vermessung
  • Regenwasserversickerung auf dem Grundstück
  • Gegebenenfalls Hausabriss, Beseitigung von Sondermüll

 Grundriss mit Hausmodell © Franck-Boston/iStock via Getty Images
Ein Fertighaus ist schneller aufgebaut, dafür ist ein Massivhaus wertbeständiger © Franck-Boston/iStock via Getty Images

Massivhaus oder Fertighaus? Bauarten und Baukosten im Vergleich

Die tatsächlich anfallenden Kosten beim Hausbau hängen wesentlich von der Bauweise ab: Für ein Massivhaus beziehungsweise Architektenhaus werden andere Summen verlangt als für ein Fertighaus. Das Massivhaus hat eine längere Lebensdauer und damit eine bessere Wertbeständigkeit. Das Fertighaus ist im Gegensatz dazu schneller errichtet und verursacht so geringere Baukosten.

1. Architektenhaus: Kosten, Vorteile und Nachteile

Bei einem Architektenhaus handelt es sich um ein Projekt, das in einem festgelegten Zeit- und Kostenrahmen ausgeführt wird. Hier ist es für Bauherren ratsam, ein niedrigeres Kostenlimit anzugeben. So hat man einen finanziellen Puffer, denn während der Bauphase steigen die Kosten häufig noch an.

Die Vorteile eines Architektenhauses sind, dass es ganz individuell gestaltet werden kann. Der Architekt überwacht außerdem den Bau und kann Baumängel erkennen.

Doch es gibt auch Nachteile: Die Planungsphase ist beim Massivhaus dafür deutlich länger und intensiver. Es müssen bei dieser Bauweise auch noch in der Bauphase regelmäßig Entscheidungen getroffen werden. Bei einem Architektenhaus stehen außerdem die endgültigen Kosten erst dann fest, wenn alle Aufträge ausgeführt worden sind.

2. Fertighaus: Kosten, Vorteile und Nachteile

Dass ein Fertighaus wirklich schneller fertig ist als ein Massivhaus, ist ein Mythos. Zwar steht es schnell, aber es gibt inzwischen lange Wartezeiten, bis das Bauen der Häuser überhaupt beginnen kann.

Der Vorteil bei einem Fertighaus ist allerdings, dass die Kosten besser einschätzbar sind. Die Häuser haben nebenbei oft auch eine hohe Qualität und erfüllen aktuelle Energiestandards. Dadurch ist eine KfW-Förderung möglich.

Bei einem Fertighaus wird zudem der gesamte Bauprozess aus einer Hand geliefert. Dennoch sind auch hier viele Entscheidungen nötig, denn ein Fertighaus ist kein Haus aus dem Katalog – Bauherren können es in vielen Punkten individuell anpassen.

Ein Fertighaus hat aber auch Nachteile: Der Wiederverkaufswert eines Standard-Fertighauses ist oft geringer als bei einem Massivhaus. Zudem liegt viel Arbeit bei den Häuslebauern: Sie müssen das Grundstück stellen, die Baugenehmigung einholen, einen Vermesser beauftragen und ein Bodengutachten anfordern. Hinzu kommen die Organisation und Übernahme der Kosten der öffentlichen Erschließung. Je nach Baupartner ist auch noch die Ver- und Entsorgung auf der Parzelle Pflicht der Bauherren.

 Taschenrechner mit Bauplänen und einem Schlüssel © Evgenii Dmitriev/iStock via Getty Images
Wird ein „schlüsselfertiges" Fertighaus gekauft, sollten die Bauherren genau nachfragen, was dieser Begriff umfasst © Evgenii Dmitriev/iStock via Getty Images

Massivhaus und Fertighaus: Darauf sollten Bauherren achten

Missverständnisse gibt es beim Fertighaus oft beim Begriff „schlüsselfertig“. Diesen legen Anbieter teilweise individuell aus. Nicht immer ist das schlüsselfertige Haus wirklich bereit für den Einzug. Es ist sinnvoll, vor Vertragsschluss zu klären, was dieser Begriff genau umfasst und wie der Anbieter seine Häuser übergibt.

Wer ein Haus bauen will, sollte sich zudem genau über Bauvorschriften und den Bebauungsplan informieren, bevor Angebote für Häuser eingeholt werden. Zudem ist es sinnvoll, den Vertrag mit dem Anbieter exakt zu prüfen. Idealerweise schaut ein unabhängiger Fachmann darüber. Er kann Formulierungen oder Passagen erkennen, die später zu Extrakosten führen könnten.

Wer ein Fertighaus bauen will, sollte außerdem die Nebenkosten nicht unterschätzen, die für die Baugenehmigung und anderes anfallen. Ein finanzieller Puffer ist immer sinnvoll. Er kann unerwartete Kosten beim Bauen ausgleichen.

Bei der Bauabnahme sollten sich Bauherren nicht hetzen lassen, denn bis zur Abnahme ist die Fertighausfirma verpflichtet, Mängel zu beheben. Danach ist das nicht mehr der Fall. Bevor die Bauherren die Abnahme vornehmen, sollte deshalb ein Bausachverständiger das gebaute Fertig- oder Massivhaus gründlich begutachten.

Im Hinblick auf die Kosten fallen bei jeder Bauweise, dem Massivhaus und dem Fertighaus, diverse Baunebenkosten an. Zunächst scheint ein Architektenhaus teurer. Bei Fertighausanbietern ist aber gerade deshalb ein genauer Blick auf die Bau- und Leistungsbeschreibung wichtig. Bauherren sollten sich unbedingt im Klaren darüber sein, welche Leistungen im Vertrag enthalten sind und welche nicht.

Sowohl beim Fertighaus als auch beim Massivhaus können die Nebenkosten beim Hausbau schnell mehrere zehntausend Euro betragen. Experten rechnen in der Regel mit 15 Prozent bis 20 Prozent. Es ist immer sinnvoll, vor Baubeginn einen Fachmann zu den zu erwartenden zusätzlichen Kosten zu befragen.

Welches Haus kann ich mir leisten?

Zu Beginn eines Bauprojekts ist es oft schwer einzuschätzen, welche finanziellen Möglichkeiten für den Hausbau vorhanden sind. Auch ist offen, auf welchen Wegen man die Kosten stemmen kann. Experten können hier am besten eine Einschätzung abgeben und die zahlreichen Informationen rund ums Bauen strukturieren.

Für eine erste eigene Einschätzung sind sogenannte Kostenrechner wie der Baufinanzierungsrechner der LBS sinnvoll. Damit können Bauherren online berechnen, welche Immobilienfinanzierung am besten zu den eigenen Zielen passt. Dabei werden auch automatisch Vorteile wie verschiedene Förderungen für Häuser (zum Beispiel die Wohn-Riester-Förderung) berücksichtigt.

Soll kein Haus gebaut, sondern es lediglich umgebaut oder modernisiert werden, ist der Modernisierungsrechner der LBS sinnvoll. Er zeigt die verschiedenen Finanzierungsoptionen für die Modernisierungen auf und erklärt sie.