
Smarte Heizung: So fördert die KfW die Sanierung
Eine smarte Heizung ist bequem zu steuern und spart jede Menge Energie
Eine smarte Heizungsanlage erhöht den Wohnkomfort und die Umwelt profitiert ebenfalls. Die KfW unterstützt die Umrüstung daher mit attraktiven Förderungen.
Energieeffizient sanieren
Wer seine alte Heizung gegen eine neue, smarte Lösung eintauscht, kann von einer Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) profitieren. Sie fördert den Umbau, da es sich dabei um eine Sanierung hin zu mehr Energieeffizienz handelt.
Eine smarte Heizung ist an ein Smart Home gekoppelt. So ist es möglich, die Heizungsanlage intelligent zu steuern. Damit kann beispielsweise geregelt werden, dass die Heizung an Wochentagen anders heizt als am Wochenende. So lässt sich viel Energie sparen, denn unter der Woche ist tagsüber in der Regel niemand zu Hause. Die Räume können daher kühler sein. Am Wochenende sollten sie hingegen auch am Tag angenehm beheizt sein. Wird die smarte Heizung an eine Wetterstation gekoppelt, kann sie abhängig von der Witterung anspringen oder eben auch nicht.

Die KfW fördert eine solche Umrüstung daher mit einem Zuschuss oder einem zinsgünstigen Kredit. Wer bereits eine KfW-Förderung für eine Sanierung in Anspruch nimmt, kann die smarte Heizung mit dem KfW-Kredit 261, 262 oder mit dem Zuschuss 461 (energieeffizient bauen und sanieren) fördern lassen. Andernfalls ist eine Förderung mit dem Kredit 159 oder dem Zuschuss 455 B (altersgerechtes Umbauen) möglich.
Wichtig: Um eine Förderung in Anspruch nehmen zu können, darf die Sanierungs- oder Umbaumaßnahme bei der Beantragung der Förderung noch nicht begonnen haben.
Welche Förderung gibt es wofür?
Der Heizspiegel aus dem Jahr 2019 zeigt, dass die Heizkosten in einem schlecht gedämmten Haus durchschnittlich doppelt so hoch sind wie in einem Haus mit guter Dämmung. Pro Jahr können Hausbesitzer bis zu 600 Euro sparen (Beispiel: 125 Quadratmeter Wohnfläche, Gasheizung), wenn sie ihr Haus dämmen.
Wer einen modernen Heizkessel nutzt, kann den Energieverbrauch um weitere 30 Prozent senken. Die hierfür nötigen Investitionen rechnen sich schnell, denn die Energiekosten sinken drastisch und es entsteht ein besseres Wohnklima im Haus. Nicht zuletzt erhöht das auch den Wert der Immobilie.
Mit dem KfW-Förderprogramm 151/152 „Energieeffizient sanieren“ werden diese Maßnahmen staatlich unterstützt. Eine Förderung der KfW gibt es für:
- Fassadendämmung
- Dachdämmung
- Kellerdämmung
- Geschossdeckendämmung
- Fenstertausch
- Außentürentausch
- Sonnenschutz
- Heizungsanlage
- Photovoltaikanlage
- Solarthermieanlage
- Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage
Bei der Förderung ist entscheidend, welcher energetische Standard nach der Sanierung oder dem Umbau angestrebt wird. Je höher er ist, umso mehr Fördermittel gibt es.

Einzelmaßnahmen unterstützt die KfW mit Krediten bis zu 50.000 Euro. Komplettsanierungen zu einem Effizienzhaus werden seit Januar 2020 mit einer Förderung bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit bedacht.
Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sieht Förderungen vor. Hier sind vor allem neue Heizanlagen vorgesehen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Auch die Länder, Kommunen und einzelnen Energieversorger stellen Finanzhilfen für sanierungswillige Immobilienbesitzer bereit. Häufig ist es auch möglich, verschiedene Fördermittel miteinander zu kombinieren. Zudem kommen auch verhältnismäßig kleine Maßnahmen für eine Förderung der KfW infrage. Hierzu gehört beispielsweise der Austausch einer ineffizienten Heizungspumpe.
Vor- und Nachteile einer Smart-Home-Heizung
Wer einmalig in eine smarte Heizung investiert, schont die Umwelt und kann langfristig Kosten sparen. Durch das intelligente System lassen sich viele Dinge im Haus aufeinander abstimmen: Das System übernimmt das smarte Heizen und Lüften, kalkuliert Tageszeiten sowie Anwesenheiten oder Urlaub ein und arbeitet so maximal effizient.
Vorteile einer smarten Heizung
Die Heizung verbraucht eine enorme Menge an Energie im Haushalt. Eine Smart-Home-Lösung ist hier daher besonders sinnvoll einsetzbar. Neben der Kostenersparnis werden Hausbesitzer mit einer smarten Heizung auch mit mehr Komfort belohnt.
Eine smarte Heizung berücksichtigt individuelle Begebenheiten wie die Raumgröße oder auch die Dämmung eines Hauses, die Fensterzahl und den Wetterbericht.
Eine smarte Heizung wird nicht an die einzelnen Heizkörper angeschlossen, sondern direkt an der Heizung beziehungsweise an der Therme. So optimiert die smarte Heizung den Verbrauch bestmöglich.
Insgesamt ist die Möglichkeit der Individualisierung ein großer Vorteil einer smarten Heizung. Sowohl die Zeiten als auch die Temperaturen sind anpassbar. Das System lässt sich remote und per App regeln. So ist der Zugriff von zu Hause ebenso möglich wie von unterwegs.
Ist eine smarte Heizung einmal eingerichtet, müssen sich Immobilienbesitzer nicht mehr darum kümmern. Das System übernimmt die Arbeit vollständig. Lediglich dann, wenn ein Urlaub ansteht, oder zum Wechsel der Jahreszeiten kann es sein, dass das System angepasst werden muss.
Der Nutzen im Hinblick auf den Komfort macht sich bei einer smarten Heizung sofort bemerkbar. Wer abends in ein vorgewärmtes Zuhause kommt, weiß das vom ersten Tag an zu schätzen. Dies ist sogar bei verschiedenen Rückkehrzeiten möglich. Ein weiteres Komfortmerkmal ist die Steuerbarkeit der Heizungsthermostate über Sprachassistenten.
Die smarte Heizung kann bei Bedarf auch mit anderen smarten Geräten im Haus, wie beispielsweise den Leuchten, gekoppelt werden. Viele Smart-Home-Systeme lernen zudem vom Verhalten der Bewohner. So wissen die WLAN-Thermostate bald sehr genau, wann sie auf- und wann wieder zudrehen müssen.

Der sicherlich attraktivste Vorteil einer smarten Heizung ist jedoch das Sparpotenzial. Anbieter entsprechender Systeme geben an, dass mit einer smarten Heizung bis zu 30 Prozent Energie und damit auch Heizkosten gespart werden können. Die Steuerung über die App verhindert außerdem, dass Kinder die Heizung unkontrolliert auf- oder zudrehen. Tun sie das doch einmal, weist eine Push-Nachricht auf dem Handy darauf hin. Einige Thermostate haben außerdem eine Kindersicherung, sodass die manuelle Regelung erschwert wird.
Die WLAN-Thermostate heizen nicht nur im Hinblick auf die Zeit intelligent. Sie heizen den Raum auch besonders langsam auf, bevor die Bewohner eintreffen. Teures Boost-Heizen wird so vermieden. Eine smarte Heizung kann bei entsprechender Kopplung außerdem erkennen, wenn ein Fenster offen ist. Dann wird die Temperatur automatisch heruntergeregelt.
Vorbei sind mit einer smarten Heizung auch die Zeiten, in denen man vor der Abreise vergessen hat, die Heizungen herunterzudrehen. Über die App kann das nun auch aus der Ferne erledigt werden.
Nachteile einer smarten Heizung
Wirkliche Nachteile hat eine smarte Heizungsanlage nicht. Allerdings gibt es einige Punkte, die man vor der Anschaffung bedenken sollte.

Interessenten sollten sich vor dem Kauf über Smart-Home-Komplettsysteme und über Insellösungen informieren. Mit einem Komplettsystem können verschiedene Geräte im Smart Home gesteuert werden. Eine Insellösung umfasst in der Regel nur einen Bereich (wie etwa Licht) und wird in einer eigenen App geregelt.
Wesentlich ist auch die Frage, was das System können soll und welche Bedürfnisse die Besitzer haben. Eine Komplettlösung ist sehr bequem. Insellösungen können jedoch auch miteinander gekoppelt werden und dann beispielsweise neben dem Licht auch den Wasserverbrauch steuern. Sollen nur Heizkörperthermostate angeschafft werden, ist eine Fenster- oder Tür-offen-Erkennung jedoch als Ergänzung sehr sinnvoll.
Die Kosten für Einrichtungen im Smart Home können stark variieren. Smarte Heizungsthermostate sind eine häufig gewählte Einsteigerlösung. Sie sind recht erschwinglich. Wer allerdings darüber nachdenkt, ein ganzes System anzuschaffen, das den Heiz- und Energieverbrauch optimiert, muss etwas mehr investieren. Es hängt dann sehr davon ab, wie viel man investieren möchte. Dabei sollte auch einkalkuliert werden, in welcher Zeit sich der Aufwand durch die Energieeinsparung rechnet.
Konditionen und Voraussetzungen der Förderprogramme
Damit eine KfW-Förderung für eine energieeffiziente Sanierung möglich ist, muss das Haus oder die Wohnung älter als zehn Jahre sein. Die Eigentümer dürfen diesen Steuervorteil zudem nur dann nutzen, wenn sie die Immobilie selbst bewohnen.

Die Maßnahmen muss ein Fachunternehmen ausführen und gegenüber dem Finanzamt bescheinigen. Zwar werden vom Staat die Gesamtkosten nebst Material gefördert, das Finanzamt verlangt allerdings eine Rechnung mit extra ausgewiesener Arbeitsleistung. Die Rechnung darf nicht bar bezahlt worden sein.
Die KfW fördert Maßnahmen, die zum KfW-Effizienzhaus-Standard führen sowie alle Einzelmaßnahmen, die den technischen Mindestanforderungen entsprechen. Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard für Wohngebäude. Wesentlich sind dabei zwei Kriterien:
1. Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf der Immobilie?
2. Wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle?
Diese Werte werden mit dem Primärenergiebedarf und der Transmissionswärme angegeben.
Bei der KfW werden die Energieeffizienzhäuser 40, 55, 70, 85 und 100 unterschieden. Die Zahlen geben an, zu welcher Effizienzhausstufe die Immobilie gehört. Je geringer der Wert ist, umso geringer ist auch der Energiebedarf. Als Vergleich wird ein Referenzgebäude herangezogen, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.
Die Effizienzhausstufe ergibt sich aus der Kombination verschiedener baulicher und technischer Maßnahmen an der Immobilie. Dazu gehören:
- Heizung
- Lüftung
- Dämmung
Je nach Ausgangslage und des vorhandenen Wärmeschutzes kann mit der energetischen Sanierung sehr viel Energie und damit auch Geld gespart werden.
Für ein Effizienzhaus 40 gibt es als Förderung einen Zuschuss von max. 54.000 Euro je Wohneinheit. Bei einem 55er-Haus ist ein Zuschuss von maximal 48.000 Euro möglich. Die Energieeffizienzklasse 70 wird mit einem Zuschuss von maximal 42.000 Euro gefördert. Bei einem 85er-Haus gibt es maximal 36.000 Euro als Zuschuss und bei einem Effizienzhaus 100 lockt ein Investitionszuschuss der KfW in Höhe von maximal 33.000 Euro je Wohneinheit.
Fünf Tipps, um Heizkosten im Smart Home zu reduzieren
Zum Sparen von Heizkosten eignen sich besonders smarte, zentrale Thermostate an den Heizkörpern. Eine Fenster- beziehungsweise Tür-offen-Erkennung verhindert, dass „zum Fenster hinaus“ geheizt wird. Smarte Lüftungseinrichtungen zielen in die gleiche Richtung.
Bei einer intelligenten Heizung kann die Temperaturregelung angepasst werden, sodass entsprechend dem Wetter, der Fensterzahl und Raumdämmung geheizt wird. Steuerbar ist das System über die Handy-App und über GPS.
Beim Sanieren und bei Neubauten sollten Immobilienbesitzer auf die Energieeffizienz setzen. Zudem empfehlen sich jährliche Wartungsmaßnahmen, um ungewollte Wärmeverluste zu vermeiden.